Zunächst einmal sollte man sich mit den Unterschieden vertraut machen. Heu ist ein getrocknetes Grünfutter mit einer sehr geringen Restfeuchte (Trockenmasse > 84 %).
Um Heu von guter Qualität zu erhalten, ist es wichtig, es vor dem Pressen gut zu trocknen und anschliessend ebenfalls trocken zu lagern, da sich sonst Schimmelpilze im Heu vermehren und das Futter verderben können.
Heulage hingegen hat eine höhere Restfeuchte (50-70 % Trockenmasse) als Heu und wird nach dem Pressen in eine Plastikfolie gewickelt, um das Eindringen von Luft zu verhindern. Dieser Luftausschluss ist notwendig, damit eine Milchsäuregärung stattfinden kann und das Futter nicht verdirbt.
Bei der Lagerung muss man darauf achten, dass die Ballen nicht beschädigt werden, denn auch hier können sich Pilze und Bakterien vermehren und das Futter verderben.
Der pH-Wert und die Nährstoffe unterscheiden sich jedoch nicht wesentlich.
Viele Pferdebesitzer äussern Zweifel daran, ihr Pferd mit Heulage zu füttern. Sie befürchten einen Anstieg des Kotwassers, Koliken und andere Verdauungsprobleme. Diese Vorurteile sind jedoch nicht wissenschaftlich belegt und treten praktisch nicht auf, wenn das Pferd mit hochwertigem Heu oder Heulage gefüttert wird.
Kotwasser als Beispiel kann viele Ursachen haben. Es ist auch wichtig, von Heu auf Heulage umzustellen und dies über einige Tage hinweg zu tun. Die Qualität macht oft den Unterschied, daher sollten Sie überprüfen, ob das Raufutter, welches Ihr Pferd bekommt, eine für das Pferd geeignete Qualität aufweist. Die oft gehörte Ursache für Verdauungsprobleme kann ein zu hoher Zuckergehalt in beiden Raufuttervarianten sein und würde auch nicht als qualitativ hochwertiges Pferdefutter gelten.
Bei Pferden mit Atemwegserkrankungen wird oft auf Heulage umgestellt, da diese staubfreie Fütterung diesen Patienten das Atmen erleichtert und sie trotzdem alle nötigen Nährstoffe erhalten.
Werden lungenkranke Pferde mit Heu gefüttert sollte es gewässert werden, jedoch verliert das in Wasser eingelegte Heu an Nährstoffen, welche wiederum ergänzt werden sollten.
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